Verkehrserziehung für Flüchtlinge
Schüler sitzen ein halbes Jahr nach der Flucht wieder fest im Sattel
Die Berufsschule Kronach veranstaltete am 22. und 24.09.2015 an zwei Nachmittagen in Kooperation mit der Polizeiinspektion Kronach für die erste Klasse der unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlinge ein Verkehrssicherheitstraining.
Das Verkehrssicherheitstraining besteht aus zwei Teilen: Eine theoretische Unterweisung durch die Lehrkräfte der Berufsschule Kronach sowie einer praktischen Übung durch die Polizeibeamten.
Eine Mischung aus Deutsch, Englisch und ganz viel Gestik benutzten die Polizeibeamten, um den Teilnehmern des ersten Verkehrssicherheitstrainings für Flüchtlinge die Grundregeln im Straßenverkehr zu verdeutlichen. Wann muss man ein Handzeichen geben, auf welcher Straßenseite wird überhaupt gefahren, das mussten die Kursteilnehmer erst lernen.
Nach der Einführung durften sie auf Rädern ihre neu erworbenen Kenntnisse ausprobieren. Anfangs fuhren die Polizeibeamten vorweg. Sie zeigten die Verkehrstechniken wie Armausstrecken beim Linksabbiegen. Danach gingen die Teilnehmer allein auf die Strecke. Stets hatten die Polizeibeamten die Radler im Blick und wiesen sie auf Fehlverhalten im Straßenverkehr hin.
Das Verkehrssicherheitstraining soll nicht nur dem Erlernen der Verkehrsregeln dienen. „Wir wollen uns auch als Freund und Helfer vorstellen“, sagt Andreas Müller von der Polizeiinspektion Kronach. Die Flüchtlinge sollen verstehen, dass sie vor der Polizei keine Angst haben müssen - nicht alle kennen das so aus ihren Heimatländern.
Aufgrund des erfolgreichen Verlaufs ist auch für die neue Flüchtlingsklasse an der Lorenz-Kaim-Berufsschule ein erneutes Verkehrssicherheitstraining geplant.
Die Schulleitung der Berufsschule Kronach bedankt sich ganz herzlich bei Radsport Dressel sowie dem Sporthaus Ehrhardt in Kronach für die großzügige Leihgabe der Fahrräder. Besonderer Dank gilt ebenfalls den Schulleitungen des Schulzentrums Kronach, die den Hartplatz zur Verfügung stellten.
Ein weiteres Dankeschön gilt den Polizeibeamten Andreas Müller, Wolfgang Schramm und Thomas Graf, die mit ihrer Erfahrung schnell ein kameradschaftliches Verhältnis zu den jungen Flüchtlingen aufbauten. Davon konnten sich auch Polizeirat Uwe Herrmann sowie die Lehrkräfte der Berufsschule Kronach überzeugen, als sie die jungen Flüchtlinge beim „Hineinradeln“ in ein neues Leben besuchten.