Vortrag "Heimat" im Kontext des neuen Fachlehrplans „Politik und Gesellschaft“ und der Verankerung der Wertebildung
Mit dem Schuljahr 2021/22 wird der neue Fachlehrplan „Politik und Gesellschaft“ jahrgangsaufsteigend eingeführt und ersetzt den alten Lehrplan im bisherigen Fach „Sozialkunde“.
Ziel des Unterrichts soll es sein, die Handlungskompetenzen der Schülerinnen und Schüler zu fördern, damit sie sich aktiv und verantwortungsvoll in unser Gemeinwesen einbringen. Dieses Handeln soll auf der Grundlage der demokratischen Grund- und Verfassungswerte sowie der sozialen Werte des Grundgesetzes und der Bayerischen Verfassung erfolgen.
So ist die „Wertschätzung der Heimat: Heimatliebe“ eines der Bildungsziele gemäß Art. 131 der Verfassung des Freistaates Bayern. Wir haben deshalb Herrn Prof. Dr. Günter Dippold eingeladen, über das Thema „Heimat“ für Schulklassen der Lorenz-Kaim-Schule zu referieren, weil er als Historiker, Bezirksheimatpfleger und Oberfranke ein Kenner der Materie ist.
Drei Mal hielt er am 6. und 11.10.2021 seien Vortrag vor 12 Klassen im Kreiskulturraum und beantwortete im Anschluss die Fragen der Zuhörerschaft.
Ausgehend vom Begriff Heimat erläuterte er anschaulich den Wandel unserer oberfränkischen Heimat durch die Industrialisierung in den letzten beiden Jahrhunderten. Eine Zeit, die „früher“ heißt, gibt es nicht. Und damit warnte er vor einer Verklärung des Heimatbegriffs in der „guten alten Zeit“. An vielen Beispielen zeigte er die Verbesserungen der Arbeits- und Lebensbedingungen im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts auf.
Ausführlich ging er auf die alten/neuen Phänomene „Arbeitsmigration“ und „Globalisierung“ ein und verwies auf die vielfältigen Vorteile.
Schließlich verknüpfte er die Begriffe „Heimat“ und „Identität“ im Sinne von Verbundenheit mit der Heimat als einem vertrauten und überschaubaren Ort, für den sich jeder einzelne einsetzen und engagieren soll.
In der anschließenden Diskussionsrunde wurde deutlich, dass viele die Probleme, die wir durch unser Konsum- und Ernährungsverhalten sowie unseren Lebensstil verursachen, auch für die Kommunen nicht ohne Konsequenzen bleiben.
Abschließend forderte Prof. Dippold die Teilnehmer zum Handel auf, und zwar im Sinne eines veränderten, nachhaltigen Lebensstils, denn Heimat brauche dringend unseren Schutz!
Marieluise Munding, Fachbetreuerin für Politik und Gesellschaft & Religion