Freitagnachmittag, 13:30 Uhr, das Klassenzimmer ist voll. „ch“ tönt es in den Flur. Die Anwesenden üben das spanische ch. „Bei den Männern muss der Adamsapfel wackeln, das muss man sehen können“, Maria Amtmann, die Spanisch-Lehrerin, ist in ihrem Element. Sie lässt die 21 Anwesenden üben. 18 Lehrer und 3 Sekretärinnen nutzen das Angebot am Freitagnachmittag Spanisch zu lernen. Sie wollen gewappnet sein für die Schüler*innen und Lehrer*innen aus Granada, die im kommenden Jahr erwartet werden und damit den Gästen zeigen, wie wertvoll ihr Besuch in Kronach ist.

Die Lorenz-Kaim-Schule nutzt das Programm Erasmus+ für den europäischen Austausch im Bereich der beruflichen Bildung. Schon seit 5 Jahren absolvieren die Auszubildenden der Tourismusschule Franken ein 7-wöchiges Praktikum in Málaga, um ihr Spanisch zu vertiefen und Berufspraxis zu gewinnen. Seit zwei Jahren gibt es auch den Kontakt zur Hochschule Ave Maria San Cristóbal in Granada. Gemeinsam mit dieser Hochschule ist ein neues Projekt im Bereich KA 2 – Berufliche Exzellenzzentren – entstanden. Unter Federführung von David Marquez auf der spanischen Seite und Werner Zahner, dem stellvertretenden Schulleiter der Lorenz-Kaim-Schule, auf deutscher Seite sucht man neue Wege, um technische Anlagen virtuell abzubilden. Das Ziel ist es, dass beide Schulen befähigt werden, ihre Kompetenzen im Bereich komplexer Fertigungsanlagen zu erweitern. Im Nachgang sollen auch die Schüler der beiden Schulen lernen, virtuell auf die komplexen Fertigungsanlagen der Schulen zugreifen zu können.

Der im Oktober und November stattfindende Sprachkurs wird von Erasmus+ finanziert und wird im Frühjahr 2023 weitergeführt. „Wir brennen für die Möglichkeiten, die uns Erasmus+ bietet“, sagt Ursula Lieb, die EU-Koordinatorin. „Dass fast ein Drittel des Kollegiums am Freitagnachmittag einen Spanisch-Kurs besucht und sich zusätzlich zur schulischen Arbeit für den europäischen Bildungsraum öffnet, ist grandios“, so der Schulleiter Rudolf Schirmer.