Die ersten Eindrücke auf Zypern...
Der Start des Erasmus-Projektes 2017 kann sowohl aus technischer als auch aus touristischer Sicht als gelungen bezeichnet werden. Am 12.10.2017 machten sich im Rahmen des Internationalisierungsprogrammes der Lorenz-Kaim-Schule insgesamt 17 Schüler und 4 Lehrer auf den Weg nach Zypern.
Zunächst verbrachte die Reisegruppe die ersten Tage im Ferienort Protaras. Im Zentrum standen kulturelle Ausflüge in die Tourismushochburg Aiya Napa und in die historische „Geisterstadt“ Famagusta. Im Anschluss an den Kurzaufenthalt im südöstlichen Teil der Insel, ging die Reise via Larnaca nach Limassol, wo die Praktika der Tourismusschüler und das Technik-Projekt stattfinden.
Nach dem ersten Arbeitstag kann aus beiden Perspektiven ein positives Resümee gezogen werden.
Berufsschüler aus Kronach konzipieren Lehr- und Lernmittel
Die Zielsetzung des Aufenthalts gliederte sich in zwei Schwerpunkte: Ein Schülerteam war für die Durchführung eines Elektrotechnik-Projekts mit dem Thema „Weiterentwicklung arbeitsmarktrelevanter Kompetenzen“ zuständig, ein weiteres Schülerteam sammelte im Rahmen eines Tourismus-Praktikums (in Limassol) Erfahrungen mit der zypriotischen Hotellerie und Gastronomie.
Das Technik-Team setzte sich aus zwei Auszubildenden Mechatronikern, zwei Elektronikern für Betriebstechnik und ihrem Lehrer, Studienrat Florian Brückner, zusammen. Schwerpunkt war die Konzeption und der unterrichtliche Einsatz von innovativen Lehr- und Lernmitteln im Elektrotechnikunterricht. Die Berufsschule Kronach leistete somit einen elementaren Beitrag zur curricularen Unterrichtsentwicklung in Zypern. Aus einzelnen Bauteilen fertigte man unterschiedliche Boards, die zielführend im zypriotischen Praxisunterricht, der Partnerschule „C´ Technical School“, eingesetzt werden können. Bei der Fertigung wurden verschiedene Arbeitstechniken vorgestellt. Hierzu zählten zum Beispiel die Dimensionierung von Schaltern und Leuchten, das Zuschneiden von Leitungen und Lötarbeiten. In der Projektsprache Englisch konnten die Zyprioten zielführend von den deutschen Schülern angeleitet werden. Am letzten Projekttag fand die messtechnische Erprobung der erstellten Lehr- und Lernmittel statt. Vorgestellt wurde dieses Erasmus+ Projekt auch dem zypriotischen Bildungsministerium und an der Technischen Schule in Larnaca. Diese beiden Seiten würdigten es sehr.
Begleitet wurde die Technik-Delegation von der weiteren stellvertretenden Schulleiterin Studiendirektorin Renate Steger, dem Fachoberlehrer Ralf Lindlein, Studienrätin Marina Rexin und zwölf weiteren Schülern der Tourismusschule Franken, die ein Praktikum in den namenhaften 5-Sterne Hotels Four Seasons, Amathus Beach Resort & Miramare Bay Resort absolvierten. Die Praktikanten wurden rotierend in den einzelnen Abteilungen der Hotels eingesetzt. Ihre Einsatzgebiete waren die Küche, der Service, die Rezeption, die Etage sowie die Patisserie. Hier erlangten die Schülerinnen und Schüler einen umfassenden Einblick in die Abläufe, Prozesse und Modalitäten eines 5-Sterne-Hotels auf Zypern und konnten Parallelen und Unterschiede zu den deutschen Standards kennenlernen. Außerdem trainierten sie ihre kulturellen Kompetenzen sowie ihr berufsspezifisches Englisch im Umgang mit Kollegen und Vorgesetzten im Hotel.
Sowohl für die Techniker als auch für die Tourismus-Delegation standen zudem zahlreiche kulturelle Ausflüge an. Gemeinsam besuchte man unter anderem die Kulturhauptstadt 2017 - Phaphos -, ein Weinmuseum, die geteilte Hauptstadt Nikosia und die „Geisterstadt“ Famagusta. Neben dem fachlichen Kompetenzerwerb und den kulturellen Eindrücken rundete weiterhin ein Sportprogramm den Aufenthalt ab. Einzelne sportbegeisterte Schülerinnen und Schülern nahmen an einem 10 km-Lauf teil und schlossen, trotz enormer Hitze, die Challenge mit beachtlichen Ergebnissen ab. Im Fokus des Sportprogrammes stand ein Fußballspiel gegen eine Auswahlmannschaft der zypriotischen Partnerschule, welches die deutsche Delegation mit 7:4 für sich entscheiden konnte. Für alle Beteiligten war es ein rundum gelungener Bildungsausflug.
Beim Zypern-Projekt handelt es sich jedoch nur um eine von mehreren Programmpunkten im Internationalisierungsportfolio der Lorenz-Kaim-Schule Kronach. Das Berufsschulzentrum pflegt schon mehrere Jahre enge Kontakte zu Bildungseinrichtungen im ungarischen Kiskunhalas. Hier konnten Schülerinnen und Schüler aus den Bereichen Tourismus, Wirtschaft/Verwaltung und Metalltechnik wertvolle Auslandserfahrungen in den letzten Jahren sammeln. Aktuell organisiert die Schule auch Sprachkurse für interessierte Lehrer auf der Mittelmeerinsel Malta. Weiterhin plant das Internationalisierungsteam um Studiendirektorin Ursula Lieb Auslandspraktika in Málaga und knüpft derzeit Kontakte mit spanischen Bildungseinrichtungen. Aufgrund der intensiven Erasmus+ Aktivitäten hat die Lorenz-Kaim-Schule Kronach im Jahr 2017 sogar die Erasmus+ Mobilitätscharta verliehen bekommen.
Florian Brückner & Marina Rexin
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